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Ein Gashahn in Russland und eine Steckdose in Frankreich...

Dazwischen versuchen Märchenerzähler mit heruntergelassenen Hosen zu rennen.


Politiker hatten in meinem Bewusstsein bisher nie viel Platz. Deutschland brummte, ihre Fehler gingen unter. Sie wurden nicht wirklich gebraucht. Sie hingen an ihren Strippen und zappelten sich wie Karaoke Puppen durch die Meinungsumfragen und wollten, bis auf wenige Ausnahmen, einfach nur die Wahlen gewinnen.


Die rasant wachsende Komplexität aller Dinge spült immer mehr das politische und wirtschaftliche Unvermögen an das Tageslicht. Fehlende Ausbildung, keine Orientierung und mangelnde Übersicht gibt's als Sahnehäubchen obendrauf.


Ich habe das Gefühl, wir befinden uns in einer Art Gesellschaftsexperiment. Die möchten herausfinden, was dem Volk noch zugemutet werden kann.


Energiepolitik

Jahrelang wurde Angst geschürt. Vor dem Tsunami, der die deutschen Kernkraftwerke angreift. Die Angst vor Atombomben, die diese Welt 1000-fach auslöschen können, ist dagegen merkwürdigerweise kaum vorhanden.


Wenn wir 25 Jahre zurückgehen, der Grundstein für diese verfehlte Energiepolitik wurde Rot/Grün von Gerhard Schröder und Joschka Fischer gelegt, von Schwarz mit Angela Merkel, 16 Jahre lang zementiert. Das kleine Einmaleins der Betriebswirtschaft, die Diversifikation der Lieferquellen und Lieferwege, hat man sträflich ignoriert. Jeder Unternehmenslenker wäre jetzt erledigt.


Ideologisch getriebene Politiker mit Null-Wissen machen mir Angst. Wenn die Grünen-Vorsitzende, Ricarda Lang, jetzt auch noch das komplette Abdrehen des russischen Gashahns fordert, kommen viele Fragen auf. Ist es mit ein bisschen frieren getan? Ich traue jedem Grünen zwar die eigenständige Produktion von ein bisschen Biogas zu, die Wirtschaft werden sie damit nicht retten. Es wird keinen Bereich geben, der auf die eine oder andere Weise nicht betroffen ist. Einmal ein bisschen über die Folgen und die vielen Auswirkungen nachdenken? Man darf nur etwas abschalten, wenn man vorher irgendetwas angeschaltet hat. Ist das so schwer?


Diese ewig grünen Forderungen nach Ausstiegen ohne vorher! Einstiege zu bieten, sind tödlich für unsere Volkswirtschaft.

Die Folgen eines Gas-Embargos zu verstehen, erfordern ein tieferes Verständnis von Wertschöpfungsketten und betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen. Ein Embargo würde einen weitgehenden Zusammenbruch der Industrie und der angeschlossenen Wertschöpfungen dahinter bedeuten. Erdgas ist für viele Produkte einfach nicht ersetzbar. Ein bisschen frieren reicht nicht. Die Raucher werden die Ersten auf der Straße sein, wenn die Tabakindustrie nicht mehr liefert.


Auch wenn wir unsere Gasleitungen leer sanktionieren, wir werden an Russland weiter zahlen. Die Verträge laufen bis 2030, egal ob wir etwas nehmen oder nicht, wir zahlen.


Wenn jetzt auch viele Stimmen laut werden „Der kann uns mal“. Deutschland kann sich in seiner schwachen Position keinen Vertragsbruch leisten. Die darauf folgende weltweite Schwächung der Glaub- und Kreditwürdigkeit ist nicht verkraftbar.


Robert Habeck versucht inzwischen das russische Gas durch das bis in jüngster Vergangenheit verteufelte Fracking Gas zu ersetzen. Tiefe Verbeugungen in Katar vor Menschen, denen er vor kurzem noch das gemeinsame Fußballspielen verbieten wollte.


Die Araber sind aber auch nicht blöd. Wer das billige Russengas nicht will, muss für 20 Jahre zu deutlich höheren Preisen, inkl. klimaschädlichster Anlieferung und kostenintensiven, noch zu bauenden Terminals, ordern.


Russland spürt hingegen nichts, die russischen Energieunternehmen haben seit Beginn der Sanktionen ihre Gewinne stark gesteigert. China ist froh, sie bekommen unser schon bezahltes Gas mit einem kleinen Rabatt. Der Türke auch. Der Tag wird kommen, sie bieten es Deutschland für viel Geld an.




Wir ersetzen Kohle und Gas durch Wind und Sonne

Zurzeit erleben wir einen extremen Engpass und eine dramatische Verteuerung von Solarmodulen. Hier werden wir nicht weiterkommen. Die Solar-Produktion im eigenen Land zu halten, war nicht gewollt.


Parallel steigen wir aus der Atomkraft aus und fahren die Kohle runter. Geplant ist: für immer. Währenddessen entwickeln andere Länder neue Reaktortypen. Sehr klein und sicher, inklusive der Verwertung des eigenen Atommülls. Null CO₂. Weltweit entstehen auf diesem Gebiet viele neue Start-ups, neue Technologien. Ohne Deutschland. Mit einer Partei in der Verantwortung, die praktisch am Zaun des Atomkraftwerkes Brokdorf gegründet wurde, ist keine Zukunftstechnologie zu machen.

Wir bauen Windmühlen und erzeugen Zappelstrom. Um diese starken Schwankungen von Windkraft und Solar auszugleichen, müssen im Hintergrund permanent konventionelle Kraftwerke mitlaufen.

Auch wenn Annalena Baerbock etwas anderes sagt, das Stromnetz hat praktisch keine Speichermöglichkeit. Zurzeit nutzen wir unsere Nachbarländer zur Pufferung der erzeugten Stromspitzen. Das kostet und deren Bereitschaft schwindet.

Windenergie ist ein zu 100 Prozent politisch getriebener Markt. Das sollte man wissen. Ohne Einspeisevergütung funktioniert er nicht. Die Politik bestimmt den Markt.

Ich bin aber nicht grundsätzlich gegen die Windkraft. Sie gehört in das Konzept. Ich bin gegen den Absolutismus. Wenn Robert, Sarah und Annalena keine anderen Ideen haben. Windräder können keine konventionellen Kraftwerke ersetzen, aber sinnvoll ergänzen. Im Süden weht meistens weniger Wind. Ein bayrisches Windrad schafft nur ⅛ der Leistung eines norddeutschen Windrades. Bayrische Winderzeugung macht dann rein wirtschaftlich wenig Sinn. Wenn man wirtschaftlich denken kann.

Um ein Atomkraftwerk, wie Biblis A zu ersetzen, benötigen wir 6800 Windräder. Mal kurz die Augen zu machen und das Bild vorbeiziehen lassen.


Politiker sind für die Gestaltung von Zukunft zuständig. Sie müssen uns mitnehmen, Sie sollen Projektoren sein. Die Bevölkerung gewinnen. Die Menschen brauchen Begeisterung und Hoffnung. Sie wollen hinter den Windparks Leuchttürme sehen.

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer.“ Antoine de Saint – Exupery

Es wird immer stärker versucht, den Bürger zu erziehen, zu verbieten, regelrecht immer weiter auszupressen. Wenn Umweltministerin Siegesmund, von der kleinsten Thüringer Partei, von den Menschen Tempo 130 wegen des hohen Spritpreises fordert, ist es eine regelrechte Erziehungsmaßnahme, eine Gängelei. Der Diesel kostet derzeit etwa 2,00 Euro. Ich fahre elektrisch, nie über 130 und zahle umgerechnet auf den Dieselpreis zwischen 3,20 und 4,30 Euro. Und nun, Frau Siegesmund?


Die fehlende Motivation der Politik, das Land nach vorne zu bringen

Deutschland wendet sich zunehmend von einem Leistungsanspruch ab, gleichzeitig haben wir extrem hohe Ansprüche an unseren Wohlstand. Die Politik weigert sich, die Herausforderungen ernst zu nehmen.


Ein Land ohne Rohstoffe braucht Kreativität, Motivation und Leistungsbereitschaft. Sicherlich haben wir tolle Mittelständler, außerordentliche Wissenschaftler und auch geniale Start-ups. Ihnen allen fehlt die Lobby, die richtigen Anführer.


Stattdessen werden wir überall nach unten durchgereicht. Digitalisierung? Fehlanzeige. Ärmelschoner und Tintenfass in den Ämtern, in den Amtsstuben bleibst Du der Untertan.


Die Abstände zwischen den Gartenhäusern werden erbarmungslos vermessen, dafür bastelt man 15 Jahre an einem Flughafen. Es wird sich unentwegt auf die Schulter geklopft, berauscht sich am eigenen Unvermögen.


Chinesische Werkbänke landen in Deutschland

Jahrelang gab es einen riesigen, blauäugig betrachteten, Technologietransfer von Deutschland nach China.


Wir verlieren immer mehr die Wertschöpfung aus unseren Händen. Das wird besonders bei den kommenden Batterie-Technologien deutlich. Wir bauen jetzt die zukünftigen Batterien auf chinesischen Werkbänken in unserem Land. Eigene Innovationen fehlen. Die wichtigste Wertschöpfung für die Autobauer ist weg.


Bis in die 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts hatte die großen Konzerne die Lieferketten im Griff. Von der kleinsten Schraube bis zur Endlackierung, alles unter einem Dach. Controlling-Strategien und Steuersparmodelle verschoben auch die kleinsten Einheiten in alle Welt. Dieses System setzt eine reibungslose Logistik voraus. Die kleinsten Anfälligkeiten der Transportwege brachten Sand in das sensible Getriebe. Die schlimmste Auswirkung ist jedoch der Verlust der Kontrolle über die Information.


Wir erreichen einen Kipppunkt im deutschen System

Wir stehen an einer entscheidenden Wegmarke. Der Krieg in der Ukraine beschleunigt die Geburt einer neuen Welt (hier beschrieben)


Gegen die neue Macht, China, Russland, Indien und Teilen Afrikas mit der jungen erfolgshungrigen Bevölkerung wirkt Deutschland wie ein gebrechlicher Mittfünfziger im Ohrensessel, der seine Altersvorsorge nicht geregelt hat.


Wir altern rapide. Wenn meine Jahrgänge, die Babyboomer, in Rente gehen, wird es ganz eng.


Bereits 2018 war Deutschland in einer Studie des Internationalen Währungsfonds als eines der Ärmsten unten den führenden 31 Ländern der Welt aufgelistet. Zum Vermögen wurden Bodenschätze, Infrastruktur, öffentliche Unternehmen, Staatsfonds abzüglich der Schulden, Verbindlichkeiten und Pensionen zusammengerechnet.


Geleitet von einer falschen Politik, die Konsum vor Investitionen stellt, wird es eng im Wunderland. Der technologische Vorsprung, die Automobilindustrie, wird erfolgreich demontiert, der Maschinenbau mit chinesischen Logos aufgepeppt.


Der Staat lebt von der Substanz, statt in die Zukunft zu investieren. Wir verlieren Zeit. Jeden Tag. Statt uns am Gedanken des vermögenden Landes weiter zu berauschen, brauchen wir einen grundlegenden Politikwechsel in Richtung Investition und Zukunftssicherung.


Hat die Mehrheit der Menschen verstanden, was auf dem Spiel steht? Ich glaube nicht. Wenn die Bevölkerung mehr Wissen über den Aufbau, die Funktionsweise der Welt, die Politik, das Mediensystem, das Geldsystem, Bildung, Energie und Ernährung hätte, hätten wir bessere Politiker. Der Schlüssel für bessere Politiker sind bessere Bürger. Wir müssen raus aus unseren Komfortzonen.



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