Die Causa Julia Ruhs ist ein Offenbarungseid für den öffentlich rechtlichen Rundfunk
- Jens Burghold
- 21. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Ausgewogenheit predigen, Abweichler ausgrenzen… genau so verliert man Vertrauen.
Worum es geht
Die junge Journalistin Julia Ruhs wurde nach nur drei Folgen von Klar beim NDR abserviert. Nur der BR hält an ihr fest. Offiziell spricht man von Ausgewogenheit. In Wahrheit erleben wir etwas anderes. Eine Monokultur, die Abweichler systematisch ausgrenzt.

Journalismus ist Beobachtung, Einordnung, Widerspruch… nicht Missionierung.
Die NZZ hat es zugespitzt. Der öffentlich rechtliche bilde keine möglichst breite Meinungsvielfalt ab, sondern eine Vielfalt von links bis links außen. Gut sei, wer gegen rechts ist. Böse sei, wer konservativ argumentiert. Julia Ruhs war die sichtbare konservative Journalistin in diesem System. Nicht geschützt. Fallengelassen. Das ist schäbig. Das ist demokratiegefährdend.
Was Journalismus leisten muss
Journalismus sollte eine neutrale Instanz sein. Unbequem. Kritisch. Unabhängig.Genau dafür stand Julia Ruhs mit Klar.Doch der heutige öffentlich rechtliche betreibt Aktivismus, Missionierung, Erziehungsgehabe. Man nennt es Journalismus. In Wahrheit ist es Journaktivismus, wie Anna Schneider es nannte.
Die Schlagseite… und ihre Wirkung
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Schon 2005 fühlten sich viele Journalisten den Grünen nahe. 2024 sind es laut aktueller Befragung über vierzig Prozent. CDU Nähe und AfD Nähe kommen praktisch nicht vor. Wer behauptet, diese Schlagseite habe keinen Einfluss auf Themenwahl, Gewichtung und Ton, wohnt unter einem Stein.
Folgen im Alltag
• Themen erscheinen durch ein enges Fenster.
• Konservative Argumente werden schneller etikettiert als geprüft.
• Debatten verlagern sich in Alternativräume. Vertrauen erodiert.
Der Mechanismus hinter dem Fall
Klar sollte Streit aushalten. Genau dafür war das Format gedacht.Man kann Beiträge schärfen, Quellen erweitern, Gegenargumente nachlegen. Das ist Redaktion.Was geschah, ist etwas anderes. Der NDR löst den Konflikt nicht über Inhalte, sondern über Personal.Das Signal ist unmissverständlich. Reibung unerwünscht. Sichtbare Abweichung wird leiser gestellt… oder entfernt.
Haltung, deutlich
Ich stehe an der Seite von Julia Ruhs. Nicht, weil ich jede Zuspitzung teile. Sondern, weil Meinungsvielfalt kein Gnadenrecht ist. Unsere Demokratie braucht echte Pluralität. Sie braucht Mut zur Debatte. Sie braucht Redaktionen, die Abweichung aushalten… und sie sichtbar machen.
Sagen, was ist. Nicht Wünsch dir was.
Was jetzt passieren muss
Zwei starke Moderationsprofile im Wechsel. Unterschiedliche Perspektiven sichtbar machen, sachlich hart prüfen, transparent arbeiten.
Offene Redaktionsprotokolle. Quellen, Gegenargumente, Schnittentscheidungen. Nachvollziehbar dokumentiert, öffentlich einsehbar, lernfähig.
Gäste Parität als Regel. Echte Pluralität von Expertise und Lebenswelt. Keine Alibi Kontras.
Schutzräume für Abweichler. Klare Zusage von oben, Protokoll strittiger Punkte, keine stillen Strafen.
Erfolg neu definieren. Nicht Applaus in der eigenen Blase. Erfolgreich ist, wer die stärksten Gegenargumente fair abarbeitet… schwarz auf weiß.